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deutsch-französischer Redewettbewerb

deutsch-französischer Redewettbewerb 2023

Distrikt 111 - Süd Mitte | 13. Juni 2023 | Christoph Stephan, Beauftragter Kabinett Deutsch-Französischer Redewettbewerb

Französische Schüler überzeugten mit einer überragenden Redekompetenz!

Es ist geschafft!  Wieder konnte der Deutsch-Französische Redewettbewerb mit Erfolg durchgeführt werden. Das diesjährige Thema des Redewettbewerbs war eine Herausforderung für alle Teilnehmer. Im Rahmen eines festgelegten Auswahlverfahrens konnten sich fünf deutsche und fünf französische Schüler für das Finale des Redewettbewerbs qualifizieren, das am 6. Mai 2023 in Metz in Frankreich stattfand. Für ein Wochenende konnten die Vertreter des Lionsdistriktes 103 EST und Lionsdistriktes 111 Süd Mitte Deutsch-Französische Freundschaft erleben.

„Wer die Zukunft fürchtet, verdirbt sich die Gegenwart!“ mit diesem Zitat von Lothar Schmidt, Jurist und Politikwissenschaftler, mussten sich die Schüler im Alter von 15 bis 21 Jahren in freier Rede auseinander setzen - und sie taten es mit viel Engagement und Freunde.  Dabei mussten die deutschen Teilnehmer ihre Rede in Französisch und die französischen Teilnehmer in Deutsch halten. Dazu waren nur Sprechkarten zu Unterstützung erlaubt. Maximal 10 Minuten sollte der Vortrag dauern.

Es war unglaublich, wie unterschiedlich das Thema von den Schülern behandelt wurde. Jeder Vortrag wäre es wert gewesen, festgehalten zu werden. Die gewählten Ansätze waren philosophischer, politischer, provozierender, verneinender, bejahender, ja auch sehr emotionaler Natur. Hervorzuheben ist auch, mit welchem Bewusstsein, mit welcher Überzeugungskraft die Schüler ihre Meinung, ihre Sicht der Dinge vorgetragen haben.

Die sprachliche Kompetenz war bei allen Schülern gegeben. Dass Muttersprachler hier gewisse Vorteile gegenüber Schülern haben, die einsprachig aufgewachsen sind, wurde bei diesem Wettbewerb eindeutig widerlegt. Gerade auf französischer Seite wird die deutsche Sprache im Elsass in den Familien besonders gepflegt. Der erste und zweite Platz ging eindeutig an zwei Schülerinnen, die keine Muttersprachler waren.

Entscheidend für die Platzierung war die Redekompetenz, das Vermögen sein Gegenüber von seiner These zu überzeugen, ihn an seinen Ausführungen zu fesseln. Zum Glück fand eine getrennte Bewertung der Vorträge, nein der Reden statt. Unsere fünf Schülerinnen artikulierten ihre Aussagen in einem hervorragenden Französisch, aber leider sehr konzeptgebunden und auch mehr in Form eines Vortrages. Nur die Gewinnerin des Redewettbewerbs von deutscher Seite verzichtete auf Sprechkarten. Auf französischer Seite trugen alle fünf Teilnehmer ihren Beitrag frei vor. Sie versuchten wirklich in freier Rede ihre Zuhörer mitzunehmen, sie von ihren Aussagen, Argumenten zu überzeugen.

Für mich war dies eine Überraschung. Diese Redekompetenz hatte ich bei den französischen Teilnehmern in dieser großartigen Form nicht erwartet. Liegt es an unserem Schulsystem, dass die freie Rede im Unterricht zu wenig gefördert wird? Ist es doch noch eine Folge von Corona, wie mir eine Französischlehrerin berichtete? Sie sagte, dass die Schüler durch Corona das Sprechen verlernt haben.

Wir Lions sollten unseren Jugendlichen Mut machen, frei auch vor Publikum zu sprechen. Ich halte daher diesen Redewettbewerb für eine großartige Sache, die weiter von allen Lions voll unterstützt werden sollte. Ich freue mich schon auf den Deutsch-Französischen Redewettbewerb 2024.


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