Populismus – eine Gefahr für die Demokratie - Distrikt 111 - Süd Mitte
Asset-Herausgeber
Prof. Dr. Frank Brettschneider – Uni Hohenheim
24. Juli 2024 Auditorium Volksbank Alb eG
Vor mehr als 120 Zuhörererinnen und Zuhörer zeigte Prof. Dr. Frank Brettschneider (Lehrstuhlinhaber der Kommunikationswissenschaften an der Uni Hohenheim) bei seinem Vortrag „Populismus – eine Gefahr für die Demokratie“ eindrucksvoll auf, wie sich derzeit das Meinungsspektrum in Baden-Württemberg aus wissenschaftlicher Sicht zu Demokratie darstellt.
Eingeladen hatten der Lions Club Blaubeuren-Laichingen, der Rotary Club Geislingen-Laichingen und die Volksbank Alb eG ins Auditorium der Volksbank Alb eG in Laichingen.
Herr Prof. Dr. Frank Brettschneider hat es mit seinem Vortrag verstanden die Zuhörerschaft auf eine spannende „Reise“ durch die wissenschaftliche Aufarbeitung des neuesten Demokratie-Monitors 2024“ zu führen.
Es wurde schnell im Vortrag deutlich, dass Demokratie und demokratische Prozesse mühsam und komplex sind und es Populisten mit ihren einfachen, zugespitzten „Lösungsvorgaben“ scheinbar oftmals wesentlich leichter haben. Bei der demokratischen Entscheidungsfindung gilt es Kompromisse zu suchen und zu finden. Da sich verschiedene Beteiligte/Betroffene in diesen Kompromissen nicht wiederfinden, so Prof. Brettschneider, fühlen sie sich abgehängt und nicht „gehört“. Die Problematik liegt nun darin, den Bürgerinnen und Bürgern aufzuzeigen, dass Demokratie handlungs- und lösungsfähig ist.
Die Ausführungen von Prof. Brettschneider machten deutlich, dass die traditionellen Medien (öffentl. Rundfunk und Fernsehen, Zeitung etc.) nach wie vor zur Meinungsbildung beitragen, jedoch von den „Populisten“ nicht ernst genommen oder gemieden werden. Diese „informieren“ sich eher bei den sog. „social media-Anbietern“.
Auch wurde den Zuhörerinnen und Zuhörern aufgezeigt, dass „Europa-Politik und Bundespolitk“ von den populistisch Agierenden – wenn überhaupt – wesentlich ablehnender zur Kenntnis genommen wird als „Landes- oder Kommunalpolitik“.
Die Herausforderungen für die demokratischen Kräfte sind daher vielfältig und anstrengend. Bei sämtlichen aktuellen Umfrageergebnissen (Juni 2024 ca. 2350 repräsentaiv von „forsa“ befragte Bürgerinnen und Bürger in Baden Württemberg) wurde deutlich, dass Populismus, Demokratieunzufriedenheit und Vertrauensverlust insbesondere bei den staatlichen Institutionen weiter zunimmt.
Wer sich der politischen Bildung verschreibt hat größte Mühe die Errungenschaften und Grundwerte der freiheitlich demokratischen Grundordnung unseres Staates so zu vermitteln, dass die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes dies auch wertschätzen
Vielfach entsteht, so Prof. Brettschneider weiter der Eindruck, dass wir als Gesellschaft zu behäbig geworden und Veränderungen behindern und scheuen mit der Folge, dass damit notwendige Veränderungen der populistischen Agitation zum Opfer fallen.
Prof. Brettschneider führte weiter aus: Von den Populisten wird folglich die Handlungs- und Lösungsfähigkeit des Staates zusehends in Frage gestellt. Dies ist eine ernst zu nehmende Entwicklung, welcher dringend entgegen gessteuert werden muss.
Es liegt an den politisch Verantwortlichen in Europa, Deutschland, den Ländern und nicht zuletzt auch in den Kommunen immer wieder alles daran zu setzen, dass politische Entscheidungen verständlich und nachvollziehbar sind.
Dies wurde auch bei der anschließenden regen Diskussion zwischen Publikum und Prof. Brettschneider sehr deutlich. Mögliche Ansätze zur Stärkung der Demokratie liegen im Bereich der Kommunikation politischer Akteuere (verständlich, erklärend, begründend) und insbesondere im Dialog mit der Bürgerschaft (u.a. durch akzeptable Formate der Bürgerbeteiligung). Aber auch die Berichterstattung der Massenmedien spielen eine wichtige Rolle.
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