Laufen im Weinberg - Distrikt 111 - Süd Mitte
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252 Läuferinnen und Läufer zwischen drei und 87 Jahren sind bei der 13. Ausgabe der Wengert-Wetzede dabei
WINNENDEN. Samstagnachmittag kurz vor halb zwei. So viele bewegungsfreudige Menschen auf einem Haufen sieht man selten in den Weinbergen von Hanweiler. Insgesamt 252 Läuferinnen und Läufer zwischen drei und 87 Jahren machen sich an diesem Tag auf die gut 800 Meter lange Runde durch die Weinberge.
Rund um die Kelter herrscht wunderbares „Wetz-Wetter“. Leichter Wind, ein paar Wolken, nicht zu heiß. So sieht man viele freudig-erwartungsvolle Gesichter, als Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth den Startschuss für die 13. Ausgabe der Wengert-Wetzede des Lions Club Winnenden gibt. Auch er wird sich gleich auf die Strecke begeben, um alle Teilnehmenden mit jeder Runde den Erlös für den Verein Discover erhöhen und damit etwas zur Aufrüstforschung, Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe in Zentralafrika beizusteuern. Denn das ist für viele der Grund, dabei zu sein: etwas zu bewegen und sich selbst bewegen. Gutes tun für den eigenen Körper und für andere Menschen. Und das alles in geselliger Gesellschaft und in einer sehenswerten Kulturlandschaft. Was will man mehr?
Bunte Hingucker, die das Laufen erleichtern
Das funktioniert auch schon in jungen Jahren. Die sechsjährige Emma ist jedes Jahr dabei, seit sie drei ist. Ihre dreijährige Schwester Mathilda begleitet sie zum ersten Mal. Der zwölfjährige Daniel ist mit den „Hot Kids“ aus Leutenbach unterwegs. Zwanzig Runden hat er sich vorgenommen, also über 16 Kilometer. Fit genug dafür sieht er aus. Vor der Kelter, den der Verein „Hanweiler Flecka“ im Rahmen des Hanweiler Herbstes das ganze Wochenende bewirtschaftet, bläst ein DJ motivierende Hits in die Höhe.
Nach der Kelter stürmen Bilder der Jugendkunstschule Winnenden ein Stück der Strecke. Michael Schützenberger, Künstler und Gründungsmitglied des Lionsclubs Winnenden, hat die Ausstellung organisiert. Bunte Hingucker, die den einen oder anderen das Laufen leichter machen. Und wer die Bilder hinter sich gelassen hat, kann sich eine Banane schnappen. Für neue Energie.
Bisher ist die Runde fast eben, dann geht’s bergab. Und wie kommt man wieder hinauf auf die Höhe des Ziels? Wie so oft im Weinberg: über Stäffele. Das ist für manche eine echte Herausforderung. Doch am Fuß der Treppe können sie sich mit Wasser versorgen oder eine kleine Pause einlegen.
Schon nach wenigen Minuten kommen die ersten Läuferinnen und Läufer wieder bergstäffele herauf. Joggend, gehend, viele lächeln, einige keuchen, alle glücklich. Die erste Runde ist geschafft. Als Belohnung gibt’s bei jedem Zieldurchlauf – ein Gummiband fürs Handgelenk. Wer die meisten sammelt, hat gewonnen.
„Auffällig ist in diesem Jahr, dass es mehr und teils größere Gruppen gibt als sonst. Bis zu dreißig Leute haben sich in manchen Teams zusammengetan“, erzählt Dominik Wied vom Lions Club. Unter anderem die Skonern vom Edeka Winnenden sowie das Winnender Forum für Internationalität. Es ist noch nicht mal halb drei, da hat Daniel herüberheraus fünf Runden geschafft. Luft holen. Stärkung. Und weiter geht’s. Ein unablässiges Kommen und Gehen rund um die Kelter, bei den Ständen, bei der Musik und auf der Strecke.
Nach der ersten Stunde wird’s locker-lustig. Die einen gehen ihre Runden gemütlich, andere geben Gas, viele lächeln in die Kameras von OB Hartmut Holzwarth sammeln sich die Gummibänder – am Ende werden es zwanzig sein.
Viele spazieren ihre Runden gemächlich, machen ab und zu Pause, plaudern und genießen die Aussicht. Die sportlich ehrgeizigen Teilnehmenden schlängeln sich zwischendurch. Alle haben ihre Freude daran. Alle tragen bei, was sie können. Insgesamt 3.347 Runden mit einer Gesamtstrecke von 2.778 Kilometern sind es am Ende geworden. 8.320 Euro haben die Teilnehmenden „erlaufen“.
Was bleibt von diesem Nachmittag? Die 13. Wengert Wetzede des Lions Club Winnenden ist nicht nur – wie auf den T-Shirts ein Aufdruck steht – ein „durchlaufender Posten“, sondern eine bleibende Erinnerung und Unterstützung, die ankommt.
Weitere Ergebnisse
Einzelläufer mit den meisten Runden: Robin Bellmann, 26 Runden.
Einzelläuferin mit den meisten Runden: Maren Disseriot, 28 Runden.
Läufergruppe mit der höchsten durchschnittlichen Rundenzahl: Lauftreff Auwiesl, 17,8 Runden, insgesamt 115 Runden, durchschnittlich 23,0 Runden.
Läufergruppe mit den meisten Runden: LT Winnenden, 32 Läuferinnen und Läufer, 523 Runden, durchschnittlich 14,7 Runden.
Älteste Läuferin: Gerda Berke, 87 Jahre, 15 Runden.
Jüngste Läuferin: Mathilda Klöpfer, drei Jahre, fünf Runden.







